Jede Menge Themen auch am 3. Tag in München

Gesundheit im Tennis, Virtual Reality und Neuroathletik, Tennis als nachhaltiger Ganzjahressport, Padel als Chance für Vereine und viele andere Themen standen auf dem Programm.

Der finale Tag beim Internationalen DTB Tennis Kongress presented by HEAD bot noch einmal richtig viel Input für die rund 1.000 Besucher:innen. Gesundheit im Tennis, Virtual Reality und Neuroathletik, Tennis als nachhaltiger Ganzjahressport, Padel als Chance für Vereine und viele andere Themen standen auf dem Programm.

 

Die Sportorthopäden Dr. Peter Kaiser und Dr. Tim Kinateder starteten am frühen Sonntag mit der Frage: Wie spielt man gesund Tennis? Davis Cup-Teamarzt Kinateder gab unter anderem Einblicke in häufige Verletzungen im Tennis. Er zeigte, welche Auswirkungen der Sport auf die Sehnen im Handgelenk hat und wie man diese durch gezielte Prävention und Stabilisierung schützen kann. An alle Trainer:innen richtete er zudem die Bitte: „Besonders oft passiert es, dass Spieler mit dem Fuß umknicken. Es ist extrem wichtig, diesen sofort abzubinden – das kann Therapieweg extrem verkürzen. Daher sollte jeder eine Binde in seine Tennistasche legen, damit diese immer griffbereit ist!“

 

Es folgte ein intensiver Block über Virtual Reality und Neuroathletik. Lars Lienhard, Geschäftsführer von IMPROVR, arbeitet seit zwei Jahren als Neuroathletik-Coach mit Alexander Zverev zusammen. Er stellte die von seiner Firma entwickelte VR-Brille vor und erklärte, wie mit deren Hilfe besonders das Gehirn trainiert werden kann, um Bewegungsaufgaben besser zu lösen. Alexander Zverev war live aus Melbourne zugeschaltet, um über seine Erfahrungen mit der neuen Trainingsmethode zu sprechen: „Natürlich musst man fit sein und Tennis spielen können, um erfolgreich zu sein. Aber die Brille ist eine Ergänzung und hilft dabei, die Kontrolle im Körper und in den Schlägen zu verbessern.“ IMPROVR startete zudem eine Kooperation mit der Tennisbase Oberhaching: “yourVolleyVR” wurde entwickelt, um isoliert Dinge zu trainieren, die man im Tennissport braucht, um beispielsweise die periphere Wahrnehmung der Spieler:innen zu stärken. Im Februar wird das Tool gelauncht. Hans Hauska, Geschäftsführer beim Bayerischen Tennis Verband (BTV) ist sich sicher, dass das Projekt eine Investition in die Zukunft ist: “Ich denke, dass man in einigen Jahren nicht mehr konkurrenzfähig sein wird, wenn man nicht neuroathletisch trainiert.”

 

Einen prominenten Kooperationspartner hat das Projekt auch: Doppel-Grand-Slam-Champion Kevin Krawietz ist überzeugt von dem Tool: „Ich habe erst gestern wieder mit der Brille trainiert. Es macht riesigen Spaß und ich glaube, das ist nochmal ein anderes Level von Neuroathletik. Die Übungen müssen natürlich so nah wie möglich an der Realität sein und die Brille kann das Training auf dem Court nicht ersetzen. Aber man kann auf diese Weise die Augen ganz anders trainieren und das hilft auf dem Platz.”

 

4.000 Euro für Zverev Foundation

 

Lose für den guten Zweck gab es beim „Get together“ presented by BTV. Durch den Verkauf kamen insgesamt 2.633 Euro zusammen, die an die Alexander Zverev Foundation gespendet werden. Den Betrag rundete der DTB auf, sodass der Stiftung ein Scheck in Höhe von 4.000 Eurp überreicht wurde. Stiftungsinhaber Alexander Zverev war sichtlich beeindruckt: „Oh, wow. Vielen, vielen Dank!“

 

So sieht der moderne Tennisverein aus

 

 

Erstmals fand parallel zum Trainerkongress auch das DTB Vereinsforum statt. Der erfolgreiche Start am gestrigen Tag, wurde am Sonntag fortgeführt. In zwei Räumen gab es Tennisinput für Tennisfunktionär:innen aus ganz Deutschland. Falko Gebhardt, DTB Leiter Organisation & Recht, präsentierte Musterverträge für Vereinspersonal. Christian Siegel, DOSB – Ressortleiter Sportstätten, Umwelt und Nachhaltigkeit, referierte zum Thema „Tennis als nachhaltiger Ganzjahressport“ und die Trendsportart Padel wurde Interessierten nähergebracht.

 

Gelernt werden konnte viel – vor allem, wie der Tennisverein modern geführt und organisiert werden kann. Dabei, so DTB-Vizepräsident Dr. Sebastian Projahn, wolle der DTB fortlaufend unterstützen. „Wir haben uns strukturell angepasst, um Prioritäten zwischen der Sportentwicklung und dem Sport zu verknüpfen. So schaffen wir Angebote, die in Tennisdeutschland gewünscht und gebraucht werden.“

 

Zum Abschied fanden sich die knapp 1.000 Besucher:innen noch einmal auf der Tribüne zusammen. Dirk Hordorff, DTB-Vizepräsident Jugend- und Spitzensport/Ausbildung und Training, richtete seinen Dank an den Bayerischen Tennis Verband, allen Teilnehmer:innen und war sich sicher: „In zwei Jahren wird es den Internationalen DTB Tenniskongress presented by HEAD wieder geben. Ich hoffe, da sehe ich dann viele von euch wieder.“

Foto: ©​​​​​​​​​​​​​​ Claudio Gärtner