Rittner: "Als Coach muss man eigene Bedürfnisse zurückstellen" - trainer
Rittner: "Als Coach muss man eigene Bedürfnisse zurückstellen"
Der zweite Tag beim Internationalen DTB Tenniskongress presented by HEAD startete am Morgen mit dem Thema „Kommunikation Coach - Spieler:in“. DTB-Chefbundestrainerin Barbara Rittner gab Tipps für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Wie erreicht man verschiedene Spielertypen in Stresssituationen? Was sollte man als Coach wann, wie sagen und welche Rolle spielen dabei Details wie Mimik und Gestik? Was muss man am Court und in der Box beachten? Sensibilität ist der Schlüssel: „Als Coach muss man seine eigenen Bedürfnisse zurück stellen, sich an die Spieler:innen anpassen und die richtige Ansprache wählen. Besonders in Stress-Situationen einen Zugang zu bekommen, kann schwierig sein. Manche brauchen einen Coach, der ruhig bleibt, andere jemanden, der sie anfeuert oder auch mal emotionaler wird – manche mögen knappe Ansagen, andere ausführliche.“
Weiterhin ging die ehemalige Fed Cup-Kapitänin auf die Rollenverteilung und Kommunikation im deutschen Team ein. „Wenn man ein Team leitet, hilft Input von außen. Andere Mannschaftsmitglieder haben oft Einblicke, die man als Coach nicht hat. Sie können helfen, Probleme zu erkennen. Auch Heimtrainer sind gute Ansprechpartner.“
Eine Bindung zu den Spieler:innen aufzubauen und während der Saison Kontakt zu halten, seien entscheidende Aspekte, um eine erfolgreiche Nationalmannschaft zu betreuen. „Ab und an bei Turnieren dabei zu sein und kurz zu sprechen, stärkt die Bindung. Auch sich per Telefon zu melden – nach Siegen und Niederlagen auf der Tour mal eine Nachricht zu senden, zum Geburtstag zu gratulieren – das sind kleine Dinge, die Wertschätzung zeigen.“
Im Anschluss erklärte Tennis Strategy Coach Craig O’Shannessy warum der Unforced Error nur ein Fake ist. Toni Nadal, Trainer von Felix Auger-Aliassime, war per Video-Chat zugeschaltet und gab Einblicke in seine Arbeit.
Nach einer Mittagspause ging es weiter mit einem gemeinsamen Part für Trainer:innen und Vereinsvertreter:innen. Warum diese Verknüpfung wichtig ist, weiß DTB-Vizepräsident Dr. Sebastian Projahn: „Wir wollen dieses Forum nutzen, um den Austausch, aber vor allem auch das Verständnis zwischen Trainer:innen und Verein zu stärken. Coaches sind Ansprechperson Nummer eins im Verein.“
Wie das funktionieren kann, wurde beim nächsten Vortrag gezeigt. Ein neues Kindertenniskonzept soll per App Tennistrainer:innen und Vereinsfunktionär:innen zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist das Ziel, Kindern den Sport über Spaß am Spiel beizubringen.
Später wurde mit einem Beitrag von Christoph Herrmann, Bundestrainer Deutscher Golf Verband, der Blick über den Tellerrand gewagt, ehe die Trendsportart Padel in den Fokus rückte.
Am Abend ließen die Teilnehmer:innen den zweiten Tag beim „Get together presented by BTV“ ausklingen. Morgen haben Besucher:innen beim Internationalen DTB Tenniskongress presented by HEAD die Qual der Wahl. In drei Räumen gibt es verschiedene Themen für Coaches und Vereinsfunktionär:innen – von Padel, über Nachhaltigkeit, bis hin zu Virtual Reality.
Foto: © Claudio Gärtner